HANNAH erzählt die Geschichte einer beeindruckenden und ungewöhnlichen Frau. Sie besaß die Größe, Vorbild zu sein, während das weibliche Rollenbild im Wandel war.
Der Film dokumentiert darüber hinaus auch eine besondere Zeit. Erst in den letzten fünfzig Jahren kam der tibetische Buddhismus in den Westen. Entscheidender Wegbereiter dafür war der Idealismus der sechziger Jahre, als Menschen ihren Geist erforschten und feststellen mussten, dass die Drogen keine Antworten auf ihre Fragen boten. Ein paar Hippies, die in Indien auf Flüchtlinge aus Tibet trafen, erkannten, dass sie mit den alten Meditationspraktiken plötzlich das in den Händen hielten, wonach sie gesucht hatten: fundierte Methoden, mit denen sich die Grenzen des Bewusstseins überwinden ließen.
Aber Hannah und ihr Mann Ole waren einzigartig – hinsichtlich der Tiefe ihres Verstehens und der Art und Weise, wie sie dieses vermitteln und andere dadurch inspirieren konnten. Sie befolgten die Anweisungen ihres wichtigsten Lehrers, des 16. Karmapa, und machten die Belehrungen des tibetischen Buddhismus für kritische und unabhängig denkende Westler relevant. Sie brachten den Buddhismus jedoch auch an Orte, die andere Lehrer für zu gefährlich hielten.
Wir wollten einen Film machen, der sich von anderen Dokumentarfilmen über Buddhismus unterscheidet. Einen Dokumentarfilm, der nicht nur die Lebendigkeit und Freiheit von Hannahs und Oles Arbeit ausdrückt, sondern auch das tiefe Ausmaß dessen, was es heißt, die buddhistischen Belehrungen in der modernen Gesellschaft zu leben.
Um ein lebendiges Dokument der mehr als 35-jährigen Aktivität von Hannah und Ole zu schaffen, sind wir nach Indien, Nepal, den fernen Osten und Europa gereist, haben Interviews geführt und Szenen filmisch nachgestellt. Aber vor allem hatten wir den Wunsch, die Kraft und Inspiration einer Frau zu vermitteln, die in ihrer Art zu leben sowie in dem, was sie in ihrem Leben erreicht hat, einzigartig war.